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Ich habe gemerkt, wie viele gitarristische Marotten man hatte … Interview mit Thorsten Drücker
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- Geschrieben von Peter Päffgen
- Kategorie: Gitarre & Laute ONLINE
Das vorliegende Interview wurde geführt am 26. April 2012 vor dem Hohen Dom zu Köln. Es war ein angenehm warmer Frühlingstag und wir, das heißt Thorsten Drücker und Peter Päffgen, der die Fragen stellte, saßen dort auf der Terrasse des Café Reichard. [Foto: Peter Päffgen, Thorsten Drücker und Rasmus Baumann am 26. April 2012 in der Kölner Philharmonie. Foto: © 2012 by Dorothea Päffgen]
PPn: Heute Abend spielen Sie in der Kölner Philharmonie Rockgitarre. Auf dem Programm steht ein Konzert mit dem WDR-Orchester und gegeben werden Klassiker der Rockmusik. Im März habe ich eine CD besprochen, auf der Sie als Solist mit dem gleichen Orchester drei „klassische” Konzerte für Gitarre und Orchester gespielt haben. Ist diese Vielseitigkeit ungewöhnlich?
TDr: Rockgitarre habe ich eigentlich immer gespielt, aber eher nebenher. Aber als ich so zwischen sechzehn und Mitte zwanzig war, war das ja auch das, womit man sich so beschäftigte. Ich habe Gitarre gespielt, weil es mir Spaß machte. Und dann war ich plötzlich sehr ehrgeizig auf dem Konzertgitarrengebiet. Ich habe ja bei Ulrich Müller in Osnabrück studiert und dann bei MichaelTröster. Dann habe ich sehr viele Wettbewerb gespielt und auch hie und dort Preise gewonnen. Ich weiß ja mittlerweile, dass Kollegen die große Tour durch die internationalen Wettbewerbe machen … mir fällt da Marcin Dylla ein … und dann doch nicht die Garantie für eine Karriere wie John Williams in der Taschen haben.
PPn: Na ja, viele Gitarristen haben die Wettbewerbe aber wegen der Knete gespielt. Die haben mit den Preisgeldern ihr Studium finanziert.
TDr: Sicher! Aber das Spielen in Wettbewerben ist ein Nervenspiel. Es gibt Kollegen, die spielen in Wettbewerben so, wie zuhause im Wohnzimmer. Das kann nicht jeder.
Xuefei Yang auf CD
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- Geschrieben von Maximilian Trapp
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Xuefei Yang: Si Ji
Werke von Wang Huiran, He Luting, Dietmar Ungerank, Evan Hirschelman, Stephen Goss, Carlo Domeniconi, Stephen Funk Pearson und Thierry Rougier
Erschienen 2005
GSP Recordings GSP 1028CD
Xuefei Yang: Romance de Amor
Werke von Albéniz, Tárrega, Rodrigo Myers, Sagreras, Jorge Milchberg, Barrios, Deng Li u.a.
Erschienen 2006
EMI 0946 3 70714 2 7
Xuefei Yang: 40 Degrees North
Werke von Albéniz, Goss, Tárrega, He Zhanhao, Granados, Wang Huiran, Huang Zi, Wang Luobin
Aufgenommen im Januar 2008
EMI 50999 2 06322 2 9
Xuefei Yang/Rodrigo: Concierto de Aranjuez
mit Orquesta Simfónica de Barcelona I Nacional de Catalunya; Eiji Oue
Aufgenomen im Juli 2010
EMI 50999 6 98361 2 1
Xuefei Yang: Bach Concertos
mit: Elias String Quartet
BWV 1052, 846, 1042, 1001, 1041
Aufgenommen im Oktober 2011, erschienen 2012
EMI 50999 6 79018 2 1
… Mischung aus Sportivem und Elegischem …
♦♦♦
„Xuefei Yang gehört zu den erfolgreichsten Gitarristinnen der Welt“ – so heißt es im Booklet ihrer neuen Bach-CD. In Peking hat sie studiert und dort sind ein paar Leute auf sie aufmerksam geworden. Der spanische Botschafter in China zum Beispiel, der ihr nach einem Konzert „spontan eine Konzertgitarre“ geschenkt hat. Und John Williams, der, als er sie erstmalig gehört hatte, dem Zentralkonservatorium in Peking zwei seiner eigenen Instrumente geschenkt hat. Heute noch (zum Beispiel auf der Bach-CD) spielt sie eine Gitarre von Greg Smallman, dem John Williams, wie wir wissen, durchaus nahesteht. Aber sie spielt auch Gitarren von Karl-Heinz Roemmich und Paul Fischer. Schließlich hat Xuefei Yang noch als erste Chinesin ein Postgraduierten-Stipendium an die Royal Academy of Music in London bekommen, wo sie seitdem lebt.
Eingegangene Noten (vor dem 10. 12. 2012)
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Besprechung vorbehalten
Osvaldas Balakauskas, Odyssey I für Flöte, Gitarre und Streichquartett, Berlin, Verlag Neue Musik, 2012, Reihe: Collection Reinbert Evers, NM 1376
Thomas Battenstein (Hrsg.), Stille Nacht, 50 Advents- und Weihnachtslieder. Gitarrenmusik instrumental, stimmungsvoll arrangiert (mit Audio-CD), Düsseldorf, 1991, NA 2012, BOE 7655
Vladimir Guicheff Bogacz, Se murió aquel manchego, aquel estrafalario fantasma del desierto y … für Gitarre, Berlin, Verlag Neue Musik, 2012, Collection Reinbert Evers, NM 1602
Sergio Bosser, Piezas del Paraná, herausgegeben von Maximilian Mangold und Mirjam Schröder, Berlin, Verlag Neue Musik, 2012, Reihe: Gitarre & Harfe, NM 1493
Alois Bröder, Drei Spiele für Baritonsaxophon, Gitarre, Violoncello und Klavier (1996), Berlin, Verlag Neue Musik, 2012, NM 1579
Rafael Catalá Salvá, música para un Poema: Poema de la Seguiriya Gitana, Wien, 2012, Doblinger, D. 19 909
Enrique Granados, Capricho Española (Spanische Caprice), herausgegeben von Oliver Eidam, Lilienthal/Bremen, 2012, Eres Edition, Eres 2993
Enrique Granados, Spanischer Tanz Nº 2 (Oriental), herausgegeben von Oliver Eidam, Lilienthal/Bremen, 2012, Eres Edition, Eres 2992
Thomas Nathan Krüger, hör|sicht für Gitarre solo, Berlin, Verlag Neue Musik, 2012, NM 1623
Mayako Kubo, Schiffbruch für Gitarre solo, Berlin, Verlag Neue Musik, 2012, NM 1544
Andy Mayerl (Hrsg.), Jazz Club: Jazz spielend erlernen (mit zwei Audio-CD), herausgegeben von Christian Wegscheider, Manching, Dux, 2012, DUX 453
Tobias Morgenstern, Trio für Oboe, Gitarre und Akkordeon, Berlin, Verlag Neue Musik, 2012, NM 1309
Hubert Pfluger (Hrsg.), Advent- und Weihnachten mit der Tiroler Harfe (Volksharfe) (mit Audio-CD), Manching, 2012, Musikverlag Josef Preissler, JP 6218
Axel D. Ruoff, CREDO für Vibraphon und Gitarre, Berlin, Verlag Neue Musik, 2012, Collection Reinbert Evers, NM 1570
Narciso Saúl, Suite para arpa y guitarra, herausgegeben von Maximilian Mangold und Mirjam Schröder, Berlin, Verlag Neue Musik, 2012, Reihe: Gitarre & Harfe, NM 1524
Domenico Scarlatti, Sonatas K 303, 208, 27, herausgegeben von Oliver Eidam, Lilienthal/Bremen, 2012, Eres Edition, Eres 2994
Will Schmid (Hrsg.), Leichte Pop-Melodien. Ergänzung zu allen Gitarrenmethoden (mit Audio-CD), Berlin, 2012, Bosworth, BOE 7627
Will Schmid (Hrsg.), Leichte Pop-Rhythmen. Ergänzung zu allen Gitarrenmethoden (mit Audio-CD), Berlin, 2012, Bosworth, BOE7628
Stauffer & Co.
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- Geschrieben von Peter Päffgen
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Erik Pierre Hofmann, Pascal Mougin, Stefan Hackl: Staufffer & Co. – Die Wiener Gitarre des 19. Jahrhunderts (in drei Sprachen: Französisch, Deutsch, Englisch) Germolles-sur-Grosne 2011 [2012], Éditions des Robins, ISBN 978-2-9538868-0-1, € 195,–
Das „Buch der Bücher“ würde ich diesen Folianten nennen … wäre der Begriff nicht längst für ein anderes literarisches Werk in Benutz! Und vielleicht wäre er auch etwas arg vollmundig … wo er doch für "Stauffer & Co." nur Gitarrenaffinen aus dem Herzen spräche und Bibliophilen.
Für Bibliophile? Stauffer & Co ist in vielerlei Hinsicht ein Superlativ. Es hat noch nie ein größeres, schwereres und üppiger ausgestattetes Buch über einen Aspekt der Gitarrenforschung gegeben. Um das zu behaupten, muss ich nicht erst meine Bibliothek konsultieren, es ist einfach das erste Buch, das hier erstens auf kein Regalbrett passt, das zweitens wegen Übergewichts nicht mehr als Büchersendung versendet werden könnte und das drittens so durchgehend mit Farbabbildungen ausgestattet ist wie ein Kochbuch von Jamie Oliver, das in Zigtausenden hergestellt und verkauft wird. Von „Stauffer & Co“ sind gerade einmal 1200 Exemplare gemacht worden, davon zweihundert signiert von allen Autoren. Und dies, die limitierte Auflage und die Tatsache, dass eine nummerierte Teilauflage handsigniert (oder muss man sagen „händesigniert“?) angeboten wird, zeigt, dass die Autoren, die in einer Person Verleger, Setzer, Gestalter usw. usw. sind, in keiner Weise ein Industrieprodukt namens Buch in den Handel gegeben haben, sondern ein Kunstwerk! Eine Subskribentenliste, in der all diejenigen vielleicht gern ihre Namen gefunden hätten, die im Voraus ein Exemplar bestellt, bezahlt und damit das verlegerische Risiko mitgetragen haben, wird nicht geliefert. Aber natürlich hat es Subskribenten gegeben, nur haben die in vornehmer Bescheidenheit ungenannt ihre Scherflein zum Gelingen des Buches beigetragen.
Dabei könnten Sie stolz sein! Es ist ein wunderbares Buch geworden. Und für das, was es ist, kann man nicht einmal von einem überteuerten Produkt reden, keineswegs! „Stauffer & Co.“ ist in feines Linnen gehüllt, fadengeheftet und auf schweres Kunstdruckpapier durchgehend vierfarbig gedruckt. Alle Fotos sind in professioneller Qualität für das Buch angefertigt, schriftliche Dokumente (Notenausgaben, Handschriften, standesamtliche Urkunden usw.) im Original gescannt (oder fotografiert und gescannt) und schließlich ebenso vierfarbig gedruckt worden. Es ist an nichts gespart worden!
Hans Werner Henze (1.7.1926—27.10.2012)
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Von Christiane Krautscheid
„Sehnsucht nach dem vollen, wilden Wohlklang”
Zum Tod des Komponisten Hans Werner Henze
Mit Hans Werner Henze ist einer der vielseitigsten und wirkungsvollsten Komponisten unserer Zeit gestorben. Henzes grenzenlose musikalische Phantasie hat während seiner langen künstlerischen Laufbahn in der Komposition von über vierzig Bühnenwerken und zehn Symphonien, in Konzerten, Kammermusik, Oratorien, Liederzyklen und einem aus neun Konzerten bestehenden Requiem Ausdruck gefunden. In unvergleichlicher Weise verbinden sich in seinem Werk zeitlose Schönheit und zeitgebundenes Engagement. In seiner selbst gewählten mediterranen Lebenswelt in der Nähe von Rom fand er gemeinsam mit seinem langjährigen Lebensbegleiter Fausto Moroni die harmonische Balance von Kunst und Leben; Anteil nehmend an den Ereignissen der Welt, immer wieder eintauchend in die Welt der Töne und Klänge.
War er in erster Linie Opernkomponist oder doch vor allem, wie immer wieder geschrieben wird, der letzte große Sinfoniker? Hans Werner Henze hat das Musikdrama ebenso wie die Vielfalt instrumentaler Gattungen zu allen Zeiten seiner Laufbahn gepflegt und in wechselseitiger Befruchtung zur vollen ästhetischen Entfaltung gebracht. "Vieles wandert aus dem Konzertsaal auf die Bühne und umgekehrt", befand er über seinen Kompositionsstil. Die kongeniale Zusammenarbeit mit der Dichterin Ingeborg Bachmann bei den Opern Der Prinz von Homburg (1958/59), und Der junge Lord (1964) zählt ebenso zu den Höhepunkten seines Schaffens wie die Musikdramen Elegie für junge Liebende (1959-61) und Die Bassariden (1964-65).
Alirio Díaz (Musiker zwischen Folk und klassischer Musik)
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- Geschrieben von Peter Päffgen
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Stefano Picciano: Alirio Díaz through Folk and Classical Music, Translation by Enrico Selleri, Bologna 2011, Ut Oprheus, LB 10, ISBN 978-88-8109-471-4, € 19,95
— dass. italienische Ausgabe, Alirio Díaz tra musica popolare e musica colta, LB 09, € 19,95
— dass. französische Ausgabe, Alirio Díaz entre musique populaire et musique cultivée, LB 11, € 19,95
— dass. spanische Ausgabe, Alirio Díaz entre la música popular y la música culta, LB 12, € 19,95
Alirio Díaz wird im nächsten Jahr – am 12. November, um genau zu sein – neunzig Jahre alt. Grund genug, dieser wichtigen Persönlichkeit der internationalen Gitarrenszene einen Moment Aufmerksamkeit zu schenken!
In La Candelaria, ungefähr dreißig Kilometer von Carora in Venezuela entfernt, wurde Alirio Díaz geboren. Die wirtschaftlichen Verhältnisse im Land waren in den zwanziger Jahren katastrophal und so blieb Alirio wie seinen zehn Brüdern nichts anderes, als mit Feldarbeit ihre Familie zu unterstützen. Mais und Kartoffeln wurden angebaut, eine Schule gab es nicht. Bei Verwandten lernte der Junge Lesen und Schreiben, er erwies sich als neugierig und wollte lernen.
In den venezolanischen Dörfern und kleineren Städten gehörte es zur Tradition, dass man sich von der harten Arbeit erholte, indem man Lieder sang und tanzte. Irgendjemand nahm eine Gitarre und spielte … nach Gehör natürlich, denn Musikunterricht gab es nicht und niemand konnte Noten lesen. Auf jeden Fall wurde so irgendwie eine Renaissance venezolanischer Folklore und Kunst vorbereitet. Unter der rigiden Führung von General Gómez, der Venezuela von 1908 bis 1935 regierte, war das Land isoliert von allen künstlerischen Kontakten, aber eine Änderung der Verhältnisse zeichnete sich ab. Personen wie der Musiker Vicente Emilio Sojo (1887—1974), der das Orquesta Sinfónica Venezuela gegründet hat und der sich für eine Dokumentation venezolanischer Folklore einsetzte, bewirkten den gewünschten kulturellen Umschwung. Sojo harmonisierte mehr als 250 Volksmelodien, die Alirio Díaz später für Gitarre bearbeitete.
Weiterlesen: Alirio Díaz (Musiker zwischen Folk und klassischer Musik)
Anthony Bailes:Lute Music of the Netherlands
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- Geschrieben von Peter Päffgen
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Lute Music of the Netherlands
Anthony Bailes, Laute
Werke von Joachim van den Hove, Emanuel Adriaenssen, Nicolas Vallet, Gregorio Huwet und aus dem Thysius Lautenbuch
Erschienen 2012
CARPE DIEM CD-16289, im Vertrieb von NAXOS
… Bailes lädt seine Hörer zu sich ein und spielt …
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Das Thysius-Lautenbuch, mit Stücken aus dieser Handschrift beginnt Anthony Bailes das Programm seiner neuesten CD, ist eine für seine Entstehungszeit typische Sammelhandschrift. Sie enthält Stücke aus dem damals überblickbaren europäischen Umfeld und Intavolierungen von populären Chansons und Madrigalen, Tänze und Fantasien. Geschrieben hat sie ein Geistlicher namens Adriaan Joriszoon Smout (1580—1646), ihren Namen hat sie aber erst durch ihren Erwerber, den Sammler Joan Thijs (latinisiert Johannes Thysius) (1622—1651) erhalten, dessen „Biblioteca Thysiana“ heute noch in seiner Heimatstadt Leyden existiert.
Untypisch ist das Thysius-Lautenbuch ob seines Umfangs. Es umfasst mehr als 900 Stücke für fünf- bis siebenchörige Laute, geschrieben in französischer Tabulatur. Damit ist die Handschrift eine der umfangreichsten Quellen von Lautenmusik überhaupt.
Yo soy la locura
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- Geschrieben von Peter Päffgen
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WDR-Funkhauskonzert Alte Musik |26. Oktober 2012 | 18:00h | „Yo soy la locura“: Musik im Spanien des 17. Jahrhunderts | Raquel Andueza, Sopran; La Galanía | Sendung: 24. November 2012 | 18:05h | WDR3 Vesper
Barockgitarre ist die Gitarre mit fünf Saitenpaaren (Chören) erst genannt worden, als sie schon lange nicht mehr in Benutz war.
Nachdem gegen 1600 jemand auf die Idee gekommen war, das bis dahin vierchörige Instrument um einen Chor zu erweitern, war man sich in Spanien und in Italien einig, dass dies in Spanien geschehen sein musste, nannte man doch das neue Instrument „guitarra española“ oder „chitarra spagnuola“. In Frankreich wurde die fünfchörige Gitarre erst später bekannt, danach war sie aber auch dort beliebt und sogar in höfischen Kreisen hoch geschätzt.
Weiter im Norden hat das Instrument sich dagegen nie wirklich etablieren können. In Deutschland bedachte man es sogar mit abfälligen Bemerkungen. Michael Praetorius meinte 1619, die Gitarre würde in Italien nur von ‚Comœdianten und Possenreissern’ benutzt und Johann Mattheson schrieb rund hundert Jahre später sogar, er wolle „die platten Guitarren mit ihrem Strump Strump den Spaniern gern beim Knoblauch-Schmauß überlassen“.
Javier Riba | Aljibe de Madera
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- Geschrieben von Maximilian Trapp
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Aljibe de Madera – Homenaje a Andrés Segovia
Javier Riba, Guitarra Vicente Arias (Madrid, 1900)
Werke von Tárrega, Debussy, de Falla, Halffter, José Maria Franco, Vicente Arregui, Gaspar Cassadó, Adolfo Salazar, Pedro Sanjuan, Albéniz
Aufgenommen im Februar 2012
Tritó TD 0094
… in fast klassischer Manier, sehr sensibel, sehr detailgenau …
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Andrés Segovias Todestag hat sich am 2. Juni 2012 zum fünfundzwanzigsten Mal gejährt. Seinem Andenken ist diese CD gewidmet. Sie enthält, und dafür muss man dem Interpreten und den Verantwortlichen des Labels danken, nicht die „großen Werke“ seines Repertoires, die Chaconne etwa, Stücke von Federico Moreno Torroba oder Manuel Ponce, nein, Javier Riba hat Stücke aus Segovias Jugendzeit ausgewählt, Stücke, die heute zum Teil vergessen sind.
Kennen Sie beispielsweise die „Romanza“ von José Maria Franco (1894—1971), die Segovia – das verrät Angelo Gilardino im Booklet – auf seiner zweiten Argentinien-Tournee im Jahr 1921 gespielt hat? Oder die Barcarolle „Canço en el mar“ von Jaume Pahissa (1880—1969)? Sie gehörte in Segovias „repertorio oculto“, sein geheimes Repertoire, das er nie spielte oder auf Platte aufnahm. Über Pahissa schrieb Segovia sogar in seiner Autobiographie (New York 1976), dieser sei nie interessiert gewesen, für Soloinstrumente zu schreiben oder für Kammermusikgruppen … dabei war das Manuskript von Pahissas „Canço en el mar“ schon seit 1919, also über fünfzig Jahre im Besitz des Gitarristen.
Javier Riba spielt auf einer besonderen Gitarre, einem Instrument von Vicente Arias aus dem Jahr 1900. Genau dieses Instrument soll es gewesen sein, auf dem ein Anwalt namens Gabriel Ruiz de Almodóvar im Jahr 1905 im Beisein des jungen Segovia gespielt hat. Segovia schrieb über diese Begegnung in seinen schon zitierten Memoiren: „What a wonderful discovery it was for me to hear him play one of Tárrega’s preludes“ – es war die erste Begegnung des Zwölfjährigen mit klassischer Gitarrenmusik und vermutlich auch seine erste mit Tárrega.
Soundboard XXXVIII/2012/Nº 3
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- Geschrieben von Redaktion
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(Ausgabe hier eingegangen am 10. November 2012) Christopher Parkening ist in die „Guitar Foundation of America Hall of Fame“ aufgenommen worden. Während der Feier hat er seinen Rücktritt von der Bühne bekannt gegeben.
Walter Aaron Clark und William Craig Krause geben einen Einblick in ihre Arbeit an dem gerade erschienenen Buch „Federico Moreno Torroba: A Musical Life in Three Acts“ (Oxford University Press, 2012), der ersten Größeren Veröffentlichung über Leben und Werk des Komponisten, der bekanntlich für Andrés Segovia und für die Gitarre im 20. Jahrhundert eine bedeutende Rolle gespielt hat. Ihr Artikel: Federico Moreno Torroba and Andrés Segovia in the 1920s: A Turning Point in Guitar History (S. 8—13) behandelt besonders die über hundert Werke für Gitarre [!], die Moreno Torroba geschrieben hat und von denen viele nie entstanden wären, hätte der Komponist Andrés Segovia nicht kennen gelernt. Moreno Torroba hat „eigentlich“ Zarzuelas geschrieben, von denen hier schon die Rede war. Diese Kunstform ist aber in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts völlig aus der Mode gekommen und er konzentrierte sich immer ausschließlicher auf Gitarrenmusik … und das auch mit anderen Gitarristen als Segovia.
Moreno Torrobas Bekanntschaft mit Segovia, und darauf konzentrieren sich die Autoren in ihrem Artikel, begann ca. 1920 und damit änderte sich die Lebens- und Schaffensgeschichte des Komponisten und gleichzeitig die Geschichte der Gitarre.
Moreno Torroba, der sich selbst immer Torroba nannte, war in eine mittelständische Familie geboren worden. Seine Eltern hatten musikalisches Talent, sein Vater war Orgellehrer am Konservatorium der Stadt Madrid und komponierte für lokale Theater. Federico hatte die Begabung geerbt und begann schon als Heranwachsender zu komponieren. Ein erstes Bühnenstück, „Las decididas“ wurde 1912 am Teatro Lara in Madrid aufgeführt. Federico war 21 Jahre alt. Danach nahm er privaten Kompositionsunterricht. Kurz nach der Uraufführung eines seiner Orchesterwerke haben sich Moreno Torroba und Segovia kennen gelernt und sich angefreundet.
Boccherini-Edition
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- Geschrieben von Peter Päffgen
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Boccherini Edition
Diverse Künstler
aufgenommen zwischen 1991 und 2008
37 CDs, BRILLIANT CLASSICS 94386
… Das Niveau ist sehr hoch, die Werkauswahl angemessen, das Preis-Leistungs-Verhältnis sensationell! …
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Wäre Mrs. Wilberforce nicht gewesen, wer weiß, ob sich heute noch jemand an Luigi Boccherini erinnerte! Sie nämlich, Mrs. Wilberforce, eine ältere, etwas schrullige Lady, war die Besitzerin eines Hauses, in das sich ein gewisser Professor Marcus eingemietet hat, um sich dort regelmäßig mit Kollegen für Proben zu treffen. Die Herren, ein Streichquintett, spielten immer das gleiche Stück, ein Menuett, das tatsächlich aber von einer Grammophon-Platte kam, die immer wieder aufs Neue aufgelegt wurde, um Mrs. Wilberforce von dem eigentlichen Zweck der Zusammenkünfte abzulenken: Die Gentlemen planten einen Überfall.
Die angesprochene Story ist die eines berühmten und hoch dekorierten Films: Ladykillers von 1955 mit Alec Guiness, Cecil Parker, Herbert Lom, Danny Green und Peter Sellers … und natürlich mit Katie Johnson als Mrs. Wilberforce, die in der deutschen Synchronfassung seltsamerweise Wimmerforce hieß. Das Menuett ist durch den Film zu weltweiter Popularität gelangt, allerdings hat der Komponist keinen Oscar für die beste Filmmusik mehr in Empfang nehmen können. Er war schon hundertfünfzig Jahre tot: Luigi Boccherini (1743—1805). Das Menuett stammt aus seinem Streichquintett E-Dur (G 275).
Aber nicht nur Cineasten kennen Boccherini, auch Gitarristen … aber das ist eine eigene Geschichte. Die sieben Gitarrenquintette, die in der Boccherini-Edition eingespielt sind, beschäftigen seit etlichen Jahren Forscher und ausübende Musiker. Matanya Ophee war es schließlich, der 1981 mit seiner Schrift „Luigi Boccherini’s Guitar Quintets: New Evidence“ (Boston 1981) weitgehend biographische und bibliographische Klarheit schuf. Im Booklet vorliegender Boccherini-Edition wird noch behauptet: „The quintets for string quartet plus guitar are mainly transcriptions by the composer of his own string quintets, piano quintets and various other quintets, made in the late 1790s specifically for his latter-day patron in Madrid, the guitar playing Duke of Benavente-Osuna“ (S. 10), dabei ist seit Ophees Studie bekannt, dass der Gitarrist François de Fossa (1775—1849) für die Bearbeitungen verantwortlich ist und nicht Boccherini selbst.
Enjott Schneider und die Gitarre
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- Geschrieben von Peter Päffgen
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In meiner Besprechung Enjott Schneider und Stefan Barsay vom 7. November 2012 (http://www.gitarre-und-laute.de/2012/11/07/enjott-schneider-und-stefan-barcsay) habe ich geschrieben, Enjott Schneider habe bisher nie für Gitarre komponiert. Das ist falsch! Der Komponist schreibt tatsächlich schon seit 25 Jahren für das Instrument … hier ist eine Auswahl der Werke:
BAUMBILDER 7 Interludien für 2 Quintbassgitarren http://www.enjott.com/werke/?tx_enjottfe_works%5Bwork%5D=500&cHash=6c8779ae56cd5cda93d184dd483e1fa3 auch auf CD: CD TALKING TREES bei Wildner records mit Gruber & Maklar http://www.enjott.com/werke/?tx_enjottfe_works%5Bwork%5D=574&cHash=426fbad5e0db40241075ee29f9ff394e
Als Filmmusiken sind einige Gitarrenscores etc. wie z.B. KÖNIG DROSSELBART mit peter Maklar entstanden: dort das Tonbeispiel 2 zum beispiel: http://www.enjott.com/werke/?tx_enjottfe_works%5Bwork%5D=536&cHash=3b624b15c9d827b8f634164fd3139869
Gitarrenquartett URKULTUR II http://www.enjott.com/werke/?tx_enjottfe_works[work]=53&cHash=f38612439dbcc39e73e61637097f57d6 oder Prelude en rose für Gitarre und Streichquartett, auf CD erschienen mit Johannes Klier/Gitarre: http://www.enjott.com/werke/?tx_enjottfe_works%5Bwork%5D=162&cHash=e469410946939a09612e1e29223c6b0a
Ein Konzert für Gitarre und Orchester im Film VATER WIDER WILLEN mit Ozzy Schaller/Gitarre http://www.enjott.com/werke/?tx_enjottfe_works%5Bwork%5D=7&cHash=8487ee6c48127f34995be9390a1bec52
Enjott Schneider und Stefan Barcsay
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- Geschrieben von Peter Päffgen
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Stefan Barcsay: Nocturnes
Werke von Dušan Bogdanovic, Richard Heller, Ross Edwards, Enjott Scheider, Heitor Villa-Lobos
Aufgenommen im Sommer 2011
RACCANTO RC014, in Deutschland bei Klassik Center Kassel
… professionelle Distanz …
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Mit „Mysterious Habitats“ von Dušan Bogdanovic beginnt Stefan Barcsay sein Programm … „seltsame Lebensräume“? Das Stück von insgesamt drei Minuten Dauer könnte einem Zyklus von Konzertetüden entnommen sein, es ist ein Perpetuum mobile, ein Teufelskreis, der, wenn man sich einmal auf die Bewegung eingelassen hat, unentrinnbar ist. Dabei steht nicht etwa virtuoses Blenden im Vordergrund. Auch nimmt Dušan bei diesem Stück nicht auf musikalisches Material Bezug, das ethnisch beeinflusst wäre, wie man das sonst von ihm kennt. Umso weniger erklärlich ist der Titel „Mysterious Habitats“.
Gleich danach gibt es als Ersteinspielung „2 Impromptus für Gitarre op. 52“ von Richard Heller. Mit „Tranquillo“ ist das erste überschrieben, mit „Mosso“ das zweite, das irgendwie auch Ruhelosigkeit zum Thema hat. Sehr „tranquillo“ ist das erste der Impromptus. Sehr ruhig und, was das Material angeht, fast minimalistisch. Es sind Klangverschiebungen, Akkordfolgen, die das Stück bestimmen.
„Blackwattle Caprices“ heißen die beiden Stücke des Australiers Ross Edwards. Martin Wilkening informiert im Booklet, dass der Komponist an der Blackwattle Bay in der Nähe von Sidney lebt und im Titel der Stücke auf diese malerische Bucht Bezug nimmt.
Capricen waren im 19. Jahrhundert (und vorher) oft zyklisch gruppierte kurze Charakterstücke, für die weder formale noch metrisch-rhythmische Vorgaben – im Sinne von Tanzformen oder ähnlichem – bestanden. Oft wurden „witzige“ Kommentare oder Anmerkungen in Capricen gemacht und meist haftete ihnen der Charakter des „Nicht-Werkes“ an, des irgendwie Beiläufigen, Unfertigen.
Ross Edwards’ erstes Capriccio ist „Andantino molto flessibile“ überschrieben, und auch das ist wieder charakteristisch für die Form, die keine ist … sie ist sehr flexibel und wird auch so behandelt. In unserem Wortschatz befindet sich heute noch die Vokabel „kapriziös“. Sie ist zwar aus der Mode gekommen, beschreibt aber ziemlich genau das, was eine (musikalische) Caprice ausmacht.
Cecilio Perera & Srdjan Bulat gewinnen Alessandria und Benicàssim
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- Geschrieben von Peter Päffgen
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Auch hier: Bei den folgenden CDs von Gewinnern internationaler Gitarrenwettbewerbe muss eines vorweg gesagt werden: Es wird nicht beabsichtigt, hier eine Champions-League der Gitarrenszene zu etablieren. Daher sind die Bewertungen nur deskriptiv und deshalb werden auch keine „Sternchen“ vergeben (über deren Sinn hier redaktionell ohnehin diskutiert wird und auf die vielleicht bald ganz verzichtet wird).
Laureate Series Guitar
Cecilio Pereira: First Prize 2011 Michele Pittaluga Guitar Competition, Alessandria
Werke von Ponce, Brouwer, Oliva, Sojo
Aufgenommen im Februar 2012
NAXOS 8.573025
… Cecilio Pereras Spiel fasziniert! …
Laureate Series Guitar
Srdjan Bulat: First Prize 2011 Tárrega International Guitar Competition, Benicàssim
Werke von Rodrigo, Regondi, Tárrega, Sulek, Albéniz, Britten
Aufgenommen im Februar 2012
NAXOS 8.573026
… nicht von Schüchternheit geprägt …
Mit drei Stücken seines Landsmanns Manuel Ponce beginnt Cecilio Perera sein Programm, mit drei Stücken, die bis vor einigen Jahren als Stücke von Silvius Leopold Weiss gehandelt wurden: Prélude, Ballet[t]o und Gigue. Sie sind von Andrés Segovia als Werke des barocken Lautenisten und Komponisten Weiss bekannt gemacht worden und es sollte Jahrzehnte dauern, bis Musiker und Wissenschaftler die Hintergründe dieser „Pasticcio-Affaire“ aufdeckten.
Weiterlesen: Cecilio Perera & Srdjan Bulat gewinnen Alessandria und Benicàssim
Eingegangene Noten, 19. Oktober 2012
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- Geschrieben von Redaktion
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Neu eingegangene Noten | Besprechung vorbehalten
Heinrich Albert, Duette für zwei Primgitarren, Duo No. 1, C-Dur, herausgegeben von Andreas Stevens, Frankfurt, Zimmermann, 1919 (Nachdruck 2012), ZM 11330
Heinrich Albert, Duette für zwei Primgitarren, Duo No. 2, A-moll, Frankfurt, Zimmermann, o.J., ZM 11340
Heinrich Albert, Duette für zwei Primgitarren, Duo No. 3, C-Dur, Frankfurt, Zimmermann, o.J.
Heinrich Albert, Duette für zwei Primgitarren, Duo No. 4, G-Dur, Frankfurt, Zimmermann, o.J., ZM 11360
Heinrich Albert, Duette für zwei Primgitarren, Duo No. 5, E-moll, herausgegeben von Andreas Stevens, Frankfurt, Zimmermann, 1919 (Nachdruck 2012), ZM 11370
Heinrich Albert, Duette für zwei Primgitarren, Duo No. 7, A-Dur, Frankfurt, Zimmermann, o.J., ZM 11390
Heinrich Albert, Duette für zwei Primgitarren, Duo No. 8 E-Dur, Frankfurt, Zimmermann,o.J., ZM 11400
Lennox Berkeley, Sonatina for Guitar. Revised 2012, herausgegeben von Peter Dikinson, London, Chester/Novello, 1958, 1993 (Revised 2012), CH 79772
Manfred Fuchs (Hrsg.), swing up Your Guitar! Modern Gypsy Jazz Collection. Selected Pieces by Andreas Ölberg, Harri Stojka, Diknu Schneeberger & Martin Spitzer, Gismo Graf, Ismael Reinhardt,, Manfred Fuchs, Wien, Doblinger, 2012, D.35 944
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Robert Morandell (Hrsg.), Juke!Box 2: 20 Soli oder Duos für Gitarre quer durch alle Stilrichtungen, Wien, Doblinger, 2012, D.20 088
Ferdinand Neges (Hrsg.), A Cuatro: Musik für vier Gitarren. Vol. I: (leicht bis mittel Nr. 1-10), Wien, Doblinger, 2012, D.20133
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Fernando Sor, Trois pièces de société op. 36 für Gitarre, herausgegeben von Thomas Müller-Pering, Wien u.a. 2012, UE, UE 34490
Siegfried Steinkogler, Igel Gigels Gitarrenabenteuer: Spielstücke ab der frühen Bewegung mit der Gitarre, Wien u.a. 2012, UE 35 698
Just listen to the bloody music! A Tribute to Malcolm Arnold
- Details
- Geschrieben von Peter Päffgen
- Kategorie: Gitarre & Laute ONLINE
WRO (WDR Rundfunkorchester) am Sonntagmorgen: A Tribute to Malcolm Arnold (1921—2006). 16. September 2012, elf Uhr: Ein unerwartet warmer Spätsommertag, auf dem Roncalli-Platz, vor dem südlichen Querhaus des Doms, wurde die Städtepartnerschaft von Köln und Peking gefeiert. Der Klaus von Bismarck-Saal des WDR am Wallrafplatz, auch Großer Sendesaal genannt, war nur spärlich besetzt, dabei sollte es ein vergnügliches Konzert werden.
Will man sich über Malcolm Arnold informieren und konsultiert dafür Lexika, erhält man unterschiedlich zu bewertende Informationen. WIKIPEDIA weiß, dass er ein „englischer Komponist“ war und „Oscar-Preisträger“, und dass er „ein vergleichsweise konservativer und zugleich fruchtbarer und erfolgreicher Komponist tonaler Werke“ war, die „besonders bei Jugend- und Liebhaberorchestern erfolgreich“ sind. Was sein Œuvre angeht, wird unter anderem ein Konzert für Gitarre und Orchester erwähnt, geschrieben für Julian Bream, gleichzeitig eines für Mundharmonika. Dazu Sinfonien, Werke für Blasorchester, und natürlich seine Filmmusik – Wikipedia meint, es seien 132 Filmpartituren gewesen.
Der Artikel in MGG2 ist erwartungsgemäß umfangreicher und liefert ein ausführliches Werkverzeichnis: Neun Symphonien, zahlreiche Konzerte für Soloinstrumente und Orchester, mehrere große Ballettmusiken, jede Menge Kammermusik und schließlich: „insgesamt […] über 80 Filmmusiken“, darunter eine für „The Bridge on the River Kwai“ von 1957, für die der Komponist mit einem Academy Award ausgezeichnet wurde, einem Oscar.
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