Giuliani pop

Thomas Schmitt (Hrsg.)
6 Seguiillas Boleras für Singstimme und Gitarre
mit komplettem Faksimile der Quellen
Bachformat (230 x 305 mm)
G&L 155

Die vorliegenden sechs Seguidillas Boleras sind als Handschrift in der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien aufbewahrt (Manuskript S.m.10833, fol. 1r—6v). Es gibt weder einen Hinweis auf ihren Verfasser noch auf das Jahr der (Nieder-) Abschrift. Die Lieder sind in ihrer Faktur äußerst einfach, die technischen Schwierigkeiten der Gitarrenpartie gering. Wahrscheinlich begleitete sich hier der Sänger selbst auf dem Instrument.

Die Notation der Gitarrenstimme erscheint violinmäßig, so dass eine polyphone Satzstruktur nicht hervorgehoben wird. Aufgrund dieser Tatsache ist das Manuskript zeitlich etwa zwischen 1780 und 1800 einzuordnen, da vordiesem Zeitraum Gitarrenstücke in Tabulatur aufgeschrieben wurden, danach aber eine zweo- oder mehrstimmige en musique-Notation Verwendung fand (siehe Thomas F. Heck: The Birth of the Classic Guitar, Yale University 1970, S. 149—164).

Die Seguidilla compuesta besteht aus der vierzeiligen Strophe der Seguidilla simple, der Copla, und dem dreizeiligen Estribillo (Refrain). Erster und dritter Vers der Copla haben normalerweise je sieben Silben; zweiter und vierter Vers weisen fünf Silben auf und sind durch Reim- oder Assonanz gebunden (Seguidilla Bolera 1: falsades:pagarte).

MarschnerMarschner, Heinrich (1795–1861)
Lieder mit Begleitung der Gitarre
Zwölf Lieder op. 5, Zwei Lieder von Goethe
Herausgegeben von Oliver Huck
Bachformat (230 x 305 mm)
G&L 169, ISMN M50089-169-7

Die vorliegende Ausgabe macht erstmals wieder die Lieder mit Gitarrenbegleitung von Heinrich Marschner (1795—1861) in einer Neuausgabe zugänglich. Marschners Zwölf Lieder op. 5 sind 1814 bei Breitkopf & Härtel in Leipzig erschienen und bilden zusammen mit den Variationen op. 2 und den Zwölf Bagatellen op. 4 eine Gruppe von Jugendwerken für bzw. mit Gitarre. Die Zwei Lieder von Goethe sind bisher nicht genau datierbar, veröffentlicht wurden sie 1824 in dem von Marschner und Friedrich Kind herausgegebenen Almanach Polyhymnia. Ein Taschenbuch für Privatbühnen und Freunde des Gesanges auf das Jahr 1825.

In der vorliegenden Ausgabe wurden Notentext und Text der Erstdrucke in ihrer originalen Gestalt belassen, es wurde sowohl auf eine durchgängig zweistimmige Notierung der Gitarrenstimme, als auch auf eine Modernisierung der Orthographie und Silbentrennung bewusst verzichtet. Fingersätze schienen bei den spieltechnisch nicht besonders anspruchsvollen Liedern ebenfalls entbehrlich zu sein. Für einige wenige Stellen, die mit der heutigen Gitarrentechnik nicht mehr so ausführbar sind, wie Marschner sie notiert hat, sind im Revisionsbericht Vorschläge zur Ausführung angegeben.