EDITION: Mauro Giuliani: Sang aus Norden (based on a poem by Aloys Jeitteles)
Germolles-sur-Grosne 2015, Les Étitions des Robins
Erste Auflage, 150 Exemplare
Reihe: Guitar Music offline, A Collection of Rareties, Selected and Edited by Stefan Hackl
ER-003, ISBN 978-2-9538868-2-5, Preis: € 7,50
Dies ist die erste Notenausgabe in der Reihe „Guitar Music offline“: „Sang aus Norden“ für Singstimme und Gitarre oder Klavier, ursprünglich erschienen in der „Wiener-Moden-Zeitung“ am 18. April 1816. Das Stück ist bereits erschienen in Band 38 der Ausgabe: „Mauro Giuliani: The Complete Works in Facsimiles of the Original Editions, Edited by Brian Jeffery, London 1988“.
Über Aloys Jeitteles, den Dichter, wissen wir nicht viel und leider liefert Stefan Hackl in seiner neuen Ausgabe nichts Neues … dabei hätte spätestens ein Blick in das „oeml“ (=Österreichisches Musiklexikon, Bd. 2, 2003, S. 892) etliche Details klären können. Jeitteles entstammte einer jüdischen Gelehrtenfamilie und wurde am 20. 6. 1794 in Brünn geboren. In Prag, Brünn und Wien hat er Medizin studiert. Später gründete er zusammen mit seinem Cousin Ignaz die Wochenzeitschrift „Siona“ zur Hebung der jüdischen Bildung. Später wurde er Schriftleiter der Brünner Zeitung und verfasste sehr beliebte Lustspiele und übersetzte beispielsweise Stücke von Calderón. Jeitteles‘ Liederzyklus „An die ferne Geliebte“ ist von Mauro Giuliani und von Ludwig van Beethoven vertont worden.
Stefan Hackls Neuausgabe enthält 1. eine Seite Partitur in Neusatz, enthaltend Sing- und Gitarrenstimme, 2. den Text aller sechs Strophen [in der „Wiener-Moden-Zeitung“ ist nur die erste Strophe abgedruckt], 3. eine halbe Seite Faksimile (verkleinert) aus „Wiener-Moden-Zeitung“ mit Partitur Singstimme–Guitarre–Pianoforte, 4. Titelei und eine Seite mit zeitgenössischen Zitaten und Einschätzungen in englischer Sprache. Hinzu kommt der vierseitige Umschlag, der Informationen über die Editionsreihe enthält und vermutlich bei allen folgenden Ausgabe gleichbleibt.
Für den Praktiker hält die Ausgabe also gerade einmal eine Seite Material bereit – vorausgesetzt, man hat sich für eine Ausführung mit Gitarre und nicht etwa mit Klavier entschieden. Die Klavierstimme wird zwar als Faksimile mitgeliefert, das ist aber nicht als Aufführungsmaterial geeignet, weil es zu stark verkleinert und naturgemäß weder korrigiert noch redigiert ist.
Die Ausgabe ist sehr sorgfältig gestaltet, jedes Exemplar ist von Hand nummeriert und vom Verleger signiert, weil „Genuine only with the publisher’s signature below.“ Allerdings: Viel steht nicht drin, in der Ausgabe.